Warum so wenig Herresflieger ?

  • Hallo Liebe ArmA Community mir klärt sich diese Frage einfach nicht, deshalb würde ich gerne mal wissen wie das bei euch aussieht.
    Bei uns (1. Kommando Kompanie) sowie in dem Clan wo ich vorher war ist immer ein extremer Mangel an Herresflieger oder ähnlichem. Warum ?
    Ich meine das fliegen in ArmA 3 bietet extrem viele Möglichkeiten für die Piloten und die Besatzung, doch Personen die das machen wollen
    findet man eher selten. Mich würde einfach mal Interessieren wie das in anderen Gemeinschaften so aussieht. Habt ihr genug Flugbesatzung
    oder verzichtet ihr komplett auf das System Transport per Luft ? Würde mich sehr auf ein paar Antworten zu dem Thema freuen.


    Mit Freundlichen Grüßen


    Adrian

  • Sowohl auf Public Servern als auch innerhalb von Clans gibt es eigentlich nie einen Mangel an Spielern die gerne fliegen. Der Teufel steckt hier eher im Detail. Je nach Aufbau des Clans gibt es keine festen Rollen. Sprich es gibt keine designierten Piloten und Spieler sind nicht auf eine Rolle festgelegt.


    Luftfahrzeuge sind nich unbedingt einfach zu balancen. Helis oder Jets die auf CAS ausgelegt sind haben ein enormes Potential was die Feuerkraft angeht und können deshalb spielentscheidend und sehr dominant sein. Dabei machen sie nur einen kleinen Teil der Spieler aus. Bei uns kann man z.b. Ein Jet oder ein Attack-Heli kann Schaden anrichten für den man sonst umgerechnet +20 Spieler braucht. Man hat also grob gesagt eine Minderheit von Piloten gegenüber einer klaren Mehrheit der Infanterie. Beide Gruppen sollen allerdings auch auf ihre Kosten kommen. Da ziehe ich meinen Hut vor Missionsdesignern und Kommandeuren die diese Gradwanderung immer gut auf die Reihe bekommen.


    Bei uns und meiner Erfahrung nach sind auch in anderen Clans Leute die "nur" fliegen wollen auch eher unbeliebt. In Clans wünscht man sich eigentlich eher einen Spieler der grob gesagt alle Rollen halbwegs gut spielen kann. Personen die nur in Cockpits sitzen wollen sind da oft nicht unbedingt nützlich.

  • Dazu kommt oft die Problematik, dass Piloten oft lange Wartezeiten in kauf nehmen müssen. Quasi die Zeit die benötigt wird bis CAS / EVAC / MEDEVAC überhaupt benötigt werden. Viele Leute wollen Arma spielen um zu spielen und nichtmehr um zu warten.

    -V!ru$->
    Squadleader [-75th-] RSTB
    LEAD THE WAY
    _________________________________
    MSgt., Army Special Operations Com., 75th Ranger Regiment, 75th Special Troops Btn., Squadleader Joker

  • Ab einer gewissen Clan-Größe ist das meist kein Thema mehr. Von 10 Spieler gibts mind. einen Verrückten, der nur fliegen will. :) Aber wie die Vorredner schon sagten: Missionsbasierte Fliegerei bedeutet 90% an der Base und vielleicht 10% in der Luft. Man ruft dann CAS, wenn man am Boden nicht mehr weiterkommt und EVAC nur, wenn es Verwundete gibt, Recon nur, wenn man was sehen muss. Damit fallen natürlich alle Spieler weg, die mit der TopGun-Action haben wollen und mit einer A-10 jeden Abend ne Russen-Invasion alleine erledigen wollen - die kannste nicht brauchen. Ist also schon ne ganz besondere Spezies an Spielern.

  • Das Problem der Wartezeiten ist halt bei vielen Missionen oft recht hoch. Das liegt dann wie beschrieben oft eher bei einer Aufteilung von 70% Inaktivität zu 30% Aktivität. Es gibt ohne Zweifel Missionen wo das anders aussieht. Es ist aber auch oft nicht gut einen Heli oder einen Jet zu wichtig für eine Mission zu machen. Das trifft besonders zu wenn man mit einer begrenzten Anzahl von Fahrzeugen und Respawns spielt. Auch bei Sachen wie MEDEVAC kann es passieren das es einfach sehr gut für die Leute am Boden läuft. Wir hatten als ACE3 erschienen ist eine Mission wo wir mal sehr harte Einstellungen des Medical Systems testen wollten und eine Mission gebaut die eigentlich stark auf MEDEVAC getrimmt war. "Leider" hat die Infanterie ihre Sache sehr gut gemacht und MEDEVAC war nur nötig weil ein Spieler ausversehen zu früh aus einem Heli ausgestiegen/gefallen ist.

  • Alles eine Frage des Missionsdesigns.

    Schon richtig. Wobei ich immer dezent lachen muss wenn Leute den Vorwurf machen die Missionsdesigner würden einfach nur nicht wissen wie man das richtig einbaut. Das ist ähnlich erheiternd wie die "Sniperfrage" die in die selbe Richtung geht. In einem Clan den ich mal geführt habe gab es da entsprechende Vorwürfe von zwei Spielern die immer Sniper spielen wollten. Nun kann man halt nicht in jede Mission sinnvoll Scharfschützen einbauen. Es endete dann mit wüsten Beschimpfungen und handfesten Drohungen gegen die damaligen Missionsdesigner und die Clanleitung und die beiden sind aus dem Clan geflogen.


    Bei uns sollen alle Teile in einer Mission zumindest die Möglichkeit haben große Spielanteile und Spaß zu haben. Das ist mit manchen Elementen nicht immer leicht. Es ist auch ziemlich öde für Infanterie wenn sie 2km läuft und dann ein Jet kommt und 90% der Gegner zu Staub zerbombt und die Infanterie die wenigen Gegner erledigen darf die nicht im Blastradius standen. Ähnlich langweilig ist es für Piloten 70% der Zeit in der Basis zu warten. Zwei Stunden Smalltalk mit dem Co-Piloten können auch mal seinen Charme haben, sind aber meiner Erfahrung nach nicht zwingend das was sich die meisten Spieler wünschen. Ausnahmen gibt es hier natürlich auch und es gibt Leute die kein Problem damit haben 2 Stunden in der Basis zu hocken und auf einen Einsatz zu warten.

  • Tja, man muss halt wissen was man will.
    Da ArmA 3 ein Spiel ist, ist diese übertaktische Vorgehen für mich der größte Quark. Teile der Spieler kennen den Bund von YouTube und die KI regagiert nicht so es real sein würde.
    Laßt mal die builidings auslesen und spawnt KI drin. Stellt die auf RED und COMBAT, ihrer werdet erstaunliches feststellen.


    Es ist jedoch teilweise recht simpel, einen Heli geschickt einzubauen. z.B. wenn man ein revive-Script benutzt, kann man die Endheilung durch den Feldsani begrenzen. Der Mann muss ins Lazerett geflogen werden. Oder Nachschub für Munition einfliegen. Aufklärung fliegen.
    Möglichkeiten gibt es viele. Für dicke Attacken ist oft wenig Spielraum.


    Oder aber, der Missionsersteller läßt eben mal 4 - 5 Panzer spawnen, die auf die Stadt zu rollen, dann braucht man wieder CAS. Aber solche Arten von Missionen sieht man leider recht selten. Meistens, gleicht es einem Infanterie-Staffellauf. Gehe zu Punkt A und Zerstöre Mast B. Danach greife Stadt C an und komme zurück zur Basis X

  • Es ist jedoch teilweise recht simpel, einen Heli geschickt einzubauen. z.B. wenn man ein revive-Script benutzt, kann man die Endheilung durch den Feldsani begrenzen. Der Mann muss ins Lazerett geflogen werden. Oder Nachschub für Munition einfliegen. Aufklärung fliegen.Möglichkeiten gibt es viele. Für dicke Attacken ist oft wenig Spielraum.


    Oder aber, der Missionsersteller läßt eben mal 4 - 5 Panzer spawnen, die auf die Stadt zu rollen, dann braucht man wieder CAS. Aber solche Arten von Missionen sieht man leider recht selten. Meistens, gleicht es einem Infanterie-Staffellauf. Gehe zu Punkt A und Zerstöre Mast B. Danach greife Stadt C an und komme zurück zur Basis X

    Wie gesagt ist da der Schwachpunkt oft das es für die Infanterie auch einfach mal sehr gut laufen kann. In dem Fall waren die beiden Helis die dafür eingeteilt waren ziemlich arbeitslos an dem Tag. Wenn man "mal eben" 4-5 Panzer spawnen muss damit die Mission nicht langweilig wird, dann hat man meiner Meinung nach schon beim Missionsdesign Fehler begangen die man mit blinden Aktionismus versucht auszubessern. Eine "gute" Mission hängt auch nur zum Teil vom Missionsdesigner ab. Nicht gerade unwichtig sind da die Spieler und besonders die Person oder die Personen die das Oberkommando haben. Das ist jetzt eher eine Nebendebatte aber wenn man OPZ/Troop/Platoon Command spielt, dann sollte man sich auch bewusst sein das man durch seine Planung (die hoffentlich vorhanden ist) und die Aktionen innerhalb der Mission sehr stark dazu beiträgt wie spaßig die Mission für den Großteil der Spieler ist. Das ist besonders bei Clans die mehr als 10 Spieler haben gravierender. Es mag taktisch durchaus sinnvoll sein 8 Leute an das Ende einer Stadt zu stellen um den Rückraum zu sichern. Für die Leute ist es aber ziemlich langweilig wenn:


    A: Dort nichts passiert.
    B: Sie in der gesamten Mission eine eher passive Rolle spielen.


    Für mich zeichnet sich gerade in diesen Bereichen auch eine gute Führung aus. Das ist mir wesentlich lieber und wichtiger als Leute die ich mal Freizeitrommel nennen würde und vergessen das eine Mission dann erfolgreich ist wenn sie den meisten Spielern Spaß macht.

  • Ein einzelner clan kann diese Lücke nicht vollständig ausfüllen. Damit jeder truppenteil genug zu tun hat benötigt man eine extrem umfangreiche Lage, sehr viele Spieler (50+) und noch viel mehr KI, dargestellt durch alle truppenteile ebenfalls.


    Wenn man dann noch taktisch, an der Realität angelehnt spielen möchte muss man eben diese sicherungspositionen besetzen und auch Wartezeiten in Kauf nehmen. Meiner Meinung nach gehört das dazu wenn man allen Teilen die Möglichkeit geben möchte ihr Aufgabenfeld auszufüllen.


    Wer A sagt muss auch B sagen...


    Das beste ist gleichgesinnte clans zu suchen und gemeinsame Sache zu machen.

  • Kommt halt auf die Größe un die Mission an. Nicht jede Mission muss immer "alles" haben. Sehr oft sind meiner Erfahrung nach sogar Missionen die ziemlich konzentriert sind auch sehr erfolgreich. Das muss keine Mission sein mit 3 Panzern, 2 Helis, einem Jet und Artillerie. Problematisch ist es halt besonders für Clans die mit festgelegten Squads und Rollen arbeiten. Dadurch wird man meiner Meinung halt recht statisch und die Problematik greift da ziemlich stark ein.


    Wir haben auch mit unseren 30-40 Spielern bei unseren Missionen viel Spaß und für gewöhnlich ist da der Fokus auf Infanterie und ausgewählter Unterstützung in Form von Helis, Jets, Bodenfahrzeugen oder anderen Elementen wie Mörsern etc. Nur das man eher selten direkt alle Sachen aufeinmal zur Verfügung hat. Nicht jede Mission muss die eierlegende Wollmilchsau sein.

  • Bei uns liegt es im Gegensatz zu vielen anderen nicht daran, dass wir keine Personen finden, die "nur" fliegen wollen. Es liegt viel mehr daran, dass das Pilotenleben bei uns recht langweilig ist. Im schlechtesten Fall fliegt uns der Pilot ein, fliegt uns wieder aus und das war es dann für den Abend. Doppelrollen vergeben wir bei uns nicht, eine Rolle pro Person ist unsere Praxis. Sprich mal einen Abend den Piloten Spielen und am nächsten den Rifleman ist bei uns nicht gewollt. Da mögen mir vielleicht viele widersprechen, aber das ist auch nicht Thema dieses Threads.


    So bleiben die Piloten jedoch gerne auf der Strecke, was für uns zumindest ein absolut zu verschmerzendes Übel ist. Wir konnten bis jetzt so gut wie alle alten Aufgaben der Piloten durch KI ersetzen. Für den Transport reicht das allemal.
    Klar kommt gerne das Argument, dass man für Piloten in der Mission auch Aufgaben schaffen kann. Das führt aber oft zu aufgesetzten Situationen. MedEvacs halte ich persönlich bei einer Spielerzahl von unter 50 Personen für nicht sinnvoll umsetzbar. So bleibt außer Transport und vielleicht ein gelgentlicher Luftangriff viel zu wenig zu tun um Piloten überhaupt zu beschäftigen. Wir simulieren ein US. Army Rifle Platoon und haben uns mit dem "Mangel" an Personal arrangiert. Ich habe lieber möglichst viele von meinen Jungs mit mir im Dreck, als irgendwo in der Base oder der Luft.
    Das liegt wie bereits gesagt aber auch an unserer "extremen" Spielweise :)

  • Danke für die vielen Antworten !


    Ja ich verstehe das auch, je nach Gemeinschaft wird das anders geregelt wir versuchen in den Einsätzen den Herresfliegern andere Tätigkeiten zu geben z.B Logistik für
    Verbündete NATO Streitkräfte im Einsatzgebiet. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung das ein Pilot bei uns auf jeden Fall eine große Selbstbeherrschung braucht weil wie
    ihr bereits gesagt habt befindet er sich weniger in der Luft als man denkt.


    Sind euch vielleicht Gemeinschaften bekannt die sich nur aufs Fliegen konzentrieren und Flieger stellen ?

  • Die Kombination mit Logistik funktioniert oft durchaus besser. Sprich es gibt keine "Piloten" sondern halt Logistik und das kann bedeutet das man innerhalb einer Mission nicht nur auf enen Helo festgelegt ist sondern auch mal in ein Bodenfahrzeug geht etc.

  • Es liegt viel mehr daran, dass das Pilotenleben bei uns recht langweilig ist. Im schlechtesten Fall fliegt uns der Pilot ein, fliegt uns wieder aus und das war es dann für den Abend. Doppelrollen vergeben wir bei uns nicht, eine Rolle pro Person ist unsere Praxis. Sprich mal einen Abend den Piloten Spielen und am nächsten den Rifleman ist bei uns nicht gewollt. Da mögen mir vielleicht viele widersprechen, aber das ist auch nicht Thema dieses Threads.

    Fliegt ihr keine MEDEVAC-Einsätze? Gerade bei den Amis passt das doch immer wunderbar ins Szenario.

  • Fliegt ihr keine MEDEVAC-Einsätze? Gerade bei den Amis passt das doch immer wunderbar ins Szenario.

    Das stimmt, aber wie gesagt ist das meiner Meinung nach mit unter 50 Personen nicht sinnvoll umsetzbar. Du musst dir vorstellen wir spielen jeden Freitag mit 18-25 von unseren Jungs. Die Tendenz ist zwar steigend, doch wir simulieren momentan maximal ein Rifleplatoon. Fallen jetzt 3 Personen aus, muss ich ein Squad die [lexicon]LZ[/lexicon] sichern lassen, drei Mann fehlen mir ohnehin durch die Verwundung, dazu kommen natürlich noch die Crew des MedEvacs. So bleiben mir nicht mehr viele von meinen Jungs um sinnvoll vorzurücken oder meinen Auftrag zu erfüllen. Also herrscht Stillstand. An sich kein Problem für uns, denn warten können wir. Jedoch sind unsere Missionen ja ohnehin so konzipiert, dass wir in unserer Base spawnen, antreten, eine Briefing machen, die Jungs ihre persönliche [lexicon]Ausrüstung[/lexicon] aufnehmen und wir dann geordnet verlegen. Dann kann es gut sein, dass wir 3h auf Achse sind, einen Sicherungsauftrag erfüllen oder anderes tun, bevor es zu Kontakt kommt. Der MedEvac würde also mit dem erzwungenen Stillstand den zeitlichen Rahmen unserer Missionen sprengen, die ohnehin schon meist bis 0030-0100 gehen (wenn alles glatt läuft) :) Es ist also eine nüchterne Entscheidung des Missionsdesigns. Hätten wir anstatt 25, 70 von den Wahnsinnigen bei uns, würde vieles anders laufen :)

  • Bei uns (1. Kommando Kompanie) sowie in dem Clan wo ich vorher war ist immer ein extremer Mangel an Herresflieger oder ähnlichem.
    […] Personen die das machen wollen findet man eher selten.

    Wie jemand weiter oben schon ähnlich schrieb - unter zehn findet sich immer einer, der es gerne macht.


    Bei uns fliegen 10% sehr gut, und weitere 20% gut genug um sichere und halbwegs geräumige [lexicon]LZ[/lexicon] sicher anfliegen zu können.


    Längst nicht jede Mission bei uns beinhaltet Helikopter, aber grade in TvT-Runden haben wir sehr oft viel Spaß mit Littlebirds als Transporter und Aufklärer.
    Da besteht dann auch nicht die Gefahr von Langeweile, weil derjenige dann nicht nur Insertion/Extraction macht, sondern das ganze Spiel durch seine Kreise ziehen darf.


    Was wir ganz bewußt nicht haben, sind Spezialisierungen - dh, es gibt niemanden der *nur* Pilot spielt.
    Jeder muß Infanterist können, alles andere (Sani, Flieger, Squad Lead) ist optional.

  • Längst nicht jede Mission bei uns beinhaltet Helikopter, aber grade in TvT-Runden haben wir sehr oft viel Spaß mit Littlebirds als Transporter und Aufklärer.
    Da besteht dann auch nicht die Gefahr von Langeweile, weil derjenige dann nicht nur Insertion/Extraction macht, sondern das ganze Spiel durch seine Kreise ziehen darf.


    Was wir ganz bewußt nicht haben, sind Spezialisierungen - dh, es gibt niemanden der *nur* Pilot spielt.
    Jeder muß Infanterist können, alles andere (Sani, Flieger, Squad Lead) ist optional.


    Das ist in meinen Augen ne gut Umsetzung für ArmA. Jeder kann für sich das mal ausprobieren und muss aber nicht dauerhaft fliegen.