Missionen mit realem Hintergrund

  • Missionen mit teilweise realer Vorgeschichte 36

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Ich würde gerne Wissen wie ihr zu dem Thema steht. Ich rede hier nicht von stattgefundenen OPs.


    Ich denke er an so etwas wie: "Nach den Islamistischen Vorfällen in Berlin greift die Bundeswehr aktiv in die Geschehnisse in Syrien ein".

  • Hallo…
    Ist ein wiederkehrendes Thema. Ich weiß nicht mehr ob die Diskussion clanintern war oder eben in ArmA2Base.


    Im Grunde versuchen wir ja immer realistische Missionen zu bauen und versuchen Utopie und Surrealismus außen vor zu lassen. Oft ist es aber unser innerer moralischer Kompass der bei aktuellem Anlassen einen Missionsbau verbietet.


    Meistens dann, wenn wir moralisch von Vorfällen betroffen sind. Vietnam oder Falklandkrieg können wir ohne weiteres Missionen bauen, oder eben Kriegsschauplätze die Abstand zu unserem „Alltagsleben“ haben. Ob es eine Mission gibt, wo man als IS Kämpfer ein Dorf niedermetzelt, wage ich zu bezweifeln, oder wo man als Befreiungsarme die Absturzstelle der Passagiermaschine in der Ukraine verteidigt…
    Wir werden da nicht mitspielen, wo wir zu sehr von dem „Alltag“ persönlich moralisch betroffen sind.


    Nachsatz…
    Unter ArmA2 CO haben viele BW Mod in Takistan gespielt. Einige Squads haben das auf den Druck der Member nicht gemacht. Bedenkt man jetzt, dass deutsche Soldaten zurzeit immer noch in A’stan stehen und auch in Mali…
    Ich mache es an der Moral fest, politisch will ich als Squad so oder so nach außen und innen neutral sein. Schließlich ist ja jeder Member ein freier Staatsbürger.



    Trotzdem ist es eine Hassliebe, denn wir fordern täglich und immer realistische Missionen und Feindlagen.

  • Hatte mich ja schon in einem anderen Thread dazu geäußert und bin da nah bei Grey Wolf. Auf der einen Seite will man realitätsnahe Missionen haben, auf der anderen Seite aber auch genug Abstand. Gerade bei Themen die sehr aktuell sind gibt es zwei Probleme von denen ich ein Problem bereits genannt habe.


    1. Es gibt Leute die da eine Trennung von Realität und Spiel nicht mehr richtig auf die Reihe bekommen und das endet dann oft in Situationen nach denen man durchaus viel Respekt und Sympathie für gewisse Personen verlieren kann.


    2. Erinnert sich noch jemand an den einen Modder der IS als OPFOR Fraktion in das Spiel gebracht hat und dann die Regenbogenpresse in England davon Wind bekommen hat? So lächerlich das eigentlich war, der Druck auf den Modder wurde letztendlich so groß das er die Mod damals eingestellt hat. Das Ergebnis war das bei uns auch der Entschluss gefasst worden ist die Mod nicht mehr zu benutzen. Das ist natürlich eine ziemliche Gradwanderung was die eigene Integrität angeht, aber ich kann schon verstehen das zum Beispiel unser Cleanleader keine Lust hatte das bei ihm die dann mal die The Sun vor der Tür steht und ihn fragt warum er online den IS unterstützt (egal wie absurd dieser Vorwurf ist).


    Das sind zumindest meine Haupgründe warum ich für Missionen bin die zwar realitätsnah und in sich schlüssig sind, aber nicht näher an der Realität sind als nötig.

  • Man kann auch problemlos realistische Missionen machen mit vollkommen fiktiver Hintergrundgeschichte oder auch (teilweise) fiktiven Fraktionen. Ich halte da gar nix von pseudorealistische Geschichten zu erzählen. Aber muss jeder selbst wissen.


    Zum Thema IS (aka ISIS), weil's ja schon angesprochen wurde:
    Ich persönlich habe diesen Mod für obszön gehalten. Was kommt als nächstes? Ein Mod, der es einem ermöglicht, anderen Spielfiguren die Köpfe vom Körper abzutrennen? Die Fraktion RAF (gemeint ist NICHT die Royal Air Force) mit dem Ziel irgendwelche Zivil-Personen zu entführen und zu töten oder direkt zu Punkt 2 über zu gehen? Al-Qaida mit zivilen Flugzeugen, die man in Hochhäuser fliegen kann und soll?
    Ich glaube wer sowas braucht, hat ganz andere Probleme....

  • Man kann auch problemlos realistische Missionen machen mit vollkommen fiktiver Hintergrundgeschichte oder auch (teilweise) fiktiven Fraktionen. Ich halte da gar nix von pseudorealistische Geschichten zu erzählen. Aber muss jeder selbst wissen.


    Zum Thema IS (aka ISIS), weil's ja schon angesprochen wurde:
    Ich persönlich habe diesen Mod für obszön gehalten. Was kommt als nächstes? Ein Mod, der es einem ermöglicht, anderen Spielfiguren die Köpfe vom Körper abzutrennen? Die Fraktion RAF (gemeint ist NICHT die Royal Air Force) mit dem Ziel irgendwelche Zivil-Personen zu entführen und zu töten oder direkt zu Punkt 2 über zu gehen? Al-Qaida mit zivilen Flugzeugen, die man in Hochhäuser fliegen kann und soll?
    Ich glaube wer sowas braucht, hat ganz andere Probleme....

    Was man als obszön und was nicht empfindet ist eine persönliche Sache. Ansonsten scheint auch davon abgesehen der einzige Faktor zeitlicher Abstand und persönliche Distanz zu sein. Ansonsten wäre es nicht weniger obszön in videospielen Soldaten der Wehrmacht, der SS und eigentlich so ziemlich jeder Fraktion aus der Realität zu verwenden. Das ist philosophisch betrachtet natürlich durchaus interessant weil es irgendwann einen Übergang gibt an dem der Abstand offensichtlich groß genug ist das man das quasi bedenkenlos und unreflektiert macht. Das ist natürlich auch besonders ironisch wenn man bedenkt das man in ArmA und ähnlichen Spielen "Krieg spielt" und Krieg das so ziemlich dümmste, und abscheulichste ist was die Menschheit hervorgebracht hat.

  • Wer ist "man"?


    Ist dein Standpunkt, weil Krieg per se dumm und abscheulich ist, spielt es auch keine Rolle mehr, wenn auch noch die abscheulichsten und dümmsten Auswüchse von Krieg einem Spiel hinzugefügt werden?

  • Warum ist es zum Beispiel absolut okay in Spielen wie Call of Duty, Battlefield, Red Orchestra etc. haufenweise "Nazis" abzuknallen? Oder in modernen Version von BF und CoD "böse Russen" und Terroristen? Die eigene Ambivalenz scheint da nur aus dem eigenem Abstand zu bestehen und der ist ja wie man sieht auch nicht in Stein gemeißelt. Nehmen wir mal an die Lage mit dem IS erledigt sich. Wann ist dann der Zeitpunkt an dem es nicht mehr obszön gilt das die in Videospielen vorkommen? Warum ist es zum Beispiel wieder "okay" gegen den Vietcong zu spielen und auch das war ja nicht gerade die Heilsarmee.

  • Genau weil man eine solche Trennung nicht vornehmen kann, bin ich der Meinung keine Szenarien der Realität nachzuspielen.
    Es gibt eben immer Leute die mehr oder weniger etwas dagegen haben aus welchen Gründen auch immer.


    Das erinnert mich an meinen Vorschlag doch mal Einheiten des BWMods als Feinde zu verwenden. Da bin ich auch auf schnelle Kritik gestoßen.
    Nich umsonst ist CSAT eine fiktive Armee (auch wenn sie ihre Heimat in den Nahost-Ländern hat).

  • Als Chef eines spezialisierten Bundeswehr Clans kann ich das nur sagen: Da nehmen sich ein paar Leute zu ernst. Solange das ein Spiel ist sehe ich da kein Problem. Oben erwähnten mit Wolfenstein, CoD und Konsorten dient allein der unterhaltung! inwiefern das auf Geschmack trifft muss jeder für sich entscheiden, Angebote zum spielen im Zweifel ablehnen und danach ruhig die Toleranz besitzen anderen Leuten ihren Spaß zu gönnen ohne irgendwelche Bekehrungsversuche.


    Das einzige obszöne des isis Mod war die Berichterstattung darüber.


    Deutschland gegen Polen, Amerika gegen Russen, Deutschland gegen Amerika... Solange es der unterhaltung dient und man keine Psychosen hat die zur unangebrachten tiefenanalyse und Interpretation führt wünsche ich allen Viel Spaß bei ihrer Mission!

  • Auch nicht in einem TvT? War zumindest community und spielübergreifend in meiner Zeit noch nie ein Problem. Aktuell nutzen wir auch öfters mal unsere kleineren Midweek Operations um z.b. mal als russische Truppen eine kleine Mission zu machen und dann auch gegen entsprechende Gegner.

  • Das einzige obszöne des isis Mod war die Berichterstattung darüber.

    Das ist dann aber auch wieder deine eigene Meinung. Ich für meinen Teil habe von einer Berichterstattung darüber überhaupt nichts mitbekommen, sondern die Mod nur irgendwann mal bei armaholic aufblitzen sehen.


    Aber lasst uns doch nicht auf einer Mod rumreiten. Ich hab meinen Standpunkt diesbezüglich deutlich gemacht. Wer das anders sehen will, kann das ja machen. Da hier der ISIS nichts zu melden hat, darf man in diesem Land glücklicherweise durchaus andere Meinungen haben.

  • Zu Grunde gelegt, dass ich mit "realistisch" authentische, glaubhafte Missionen meine, die aufgrund der Art und Weise der Durchführung wirklichkeitsnah sind, und mit "real" Missionen meine, die ein tatsächliches historisches Ereignis zum Gegenstand haben bzw. einen, der hinreichend wahrscheinlich ist, dann ist die Frage nach der Zulässigkeit realer Missionen tatsächlich .... eine rein moralische Frage.


    Tatsächlich kann man aufgrund der Möglichkeiten von ArmA 3 auch in dieser Hinsicht (also in Bezug zur Ausgangsfrage) jede mögliche und unmögliche moralisch fragwürdige Lage schaffen, und somit die eigene Haltung, den eigenen Umgang damit kritisch hinterfragen. Die meisten Spieler scheuen jedoch ihre eigene moralische Verantwortung und gehen solchen Situationen lieber aus dem Weg (ähnlich so auch in Wirklichkeit, wenn man Zivilcourage zeigen könnte ... es aber nicht tut). Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Ein Prinzip menschlichen Verhaltens, dass auch bei der hiesigen Frage in Erscheinung tritt. Dagegen ist doch gerade ein virtuelles Spiel, bei dem niemand körperlich zu Schaden kommen kann (man wird höchstens in seinem moralischen Befinden verletzt, was aber höchst subjektiv ist) dazu geeignet, solche Situationen zu provozieren, um diese Fragen aufzuwerfen.


    Ich persönlich bevorzuge deshalb ganz bewusst Spieler, die mit solchen Fragen offensiv umgehen können. Wer die Verantwortung in einem Spiel scheut, wird sie erst recht in Wirklichkeit scheuen und dann im Zweifel Dinge tun bzw. unterlassen, die ich nicht gutheißen kann. Dabei muss eine Gemeinschaft nicht zum Debattierclub mutieren, und selbstverständlich kann (und muss) der kritische Umgang mit einer (Gesamt-)Situation der Mission vor- oder nachgelagert werden. Aber es stellt sich mir die Frage, wer moralisch fragwürdiger handelt: Derjenige, der in einer hitzigen (virtuellen) Gefechtslage eine Entscheidung getroffen hat, die er kurz darauf selbst sehr "fragwürdig" empfindet, ... oder derjenige, der sich (auch auf Nachfrage hin) überhaupt keine Gedanken machen möchte und stattdessen seichte, actiongeladene Unterhaltung bevorzugt, bei der er als Schreibtischtäter alles mögliche "weg-snipern und in die Luft jagen kann", wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Kurzum: Die Scheu vor solchen Fragen ist die Vorstufe zur Tat selbst.

    "Nach den Islamistischen Vorfällen in Berlin greift die Bundeswehr aktiv in die Geschehnisse in Syrien ein".

    Zu Grunde gelegt, dass wir unter "islamistischen Vorfällen" annähernd das gleiche verstehen - ist es dann moralisch verwerflich, wenn die Streitkräfte eingesetzt werden? Falls ja, streiche Berlin und setze Paris. Ist es immer noch moralisch verwerflich?!


    Wie gesagt, nur der eigene Umgang mit einem Konflikt ist entscheidend. Das ist der Kern der Frage und dabei spielt es keine Rolle, ob ein Konflikt real ist oder frei erfunden wurde.

  • Ich sag mal: Die Gedanken sind frei.


    Die Onlinecommunity hat sich ja bereits auf Einschränkungen verständigt (Verletzungen), ich muss allerdings sagen, dass sehr viele Missionen eine greifbare Langeweile versprühen, was die Hintergrundgeschichte angeht. Bei einigen kann man sofort erkennen, dass für sie dieses Thema nur ein "Muss-ja" ist, andere wiederum bringen ein Minimum an Kreativität mit, bei dem der 371. Aufmarsch gegen Russen geprobt wird.


    Ja, ich bin dafür, dass alles was auch möglich ist, ausprobiert wird. Und zwar mit dem entsprechenden Rollenspiel und den spontanen Ideen der Mitspieler selbst. Bis zur Grenze. Denn alle, die davon in irgendeiner Weise negativ berührt sind oder sonstwelche Vorbehalte haben, müssen nicht teilnehmen. Ich kenne keinen Clan mit Spielzwang zu seinen Events.

  • Bis zur Grenze.

    Ja genau darum geht's doch!? Wo ist denn diese Grenze und wann ist sie überschritten? Und wenn ich mal einen Blick auf so manche Community werfe, deren Mindestalter 14 Jahre (oder gar weniger) beträgt, glaube ich nicht, dass bei denen der moralische Kompass funktioniert.

  • Grenzen...
    Ich erinere mich an eine Singleplayermission, ich glaube noch aus OPF-Zeiten, die hieß "Judenerschießung", der Ersteller hat damals , zu Recht, einen shitstorm an Reaktionen erlebt. Da hatte jemand eine ganz offensichtliche Grenze überschritten. Es ist ja selbst beim besten Willen nicht mehr als aufklärerische Kunst deklarierbar eine Mission zu bauen, in der die Spielenden als MG-Schützen ganze Reihen von Zivilisten nieder mähen.
    Aktuelle oder historische Konflikte sind immer heikel, es ist auch schwierig eigene politische Haltungen aus dem Spiel zu lassen. Für mich gibt es Szenarien und Protagonisten von denen ich die Finger lasse wenn es zu eindeutig wird.
    Andererseits ist das Spiel, allgemeiner betrachtet, der gesellschaftliche Ort wo wir Verhalten einüben oder, eben spielerisch, überwinden. Im Sandkasten beim Vater-, Mutter-, Kind-Spiel, bei Räuber und Gendarm, beim Schach... Im Spiel verständigen sich Menschen probehalber was geht und was nicht geht.
    Krieg ist immer scheiße für die, die mitten drin stecken, sie werden zu Tätern, sie werden traumatisiert, sie entmenschlichen und entmenschen sich selbst, deshalb spiele ich es nur.
    Für mich ist eine wichtiges Kriterium ob ich auf Leute, Clans oder Communities Lust habe, ob es ROE's gibt und ob diese in diesem Zusammenhang einen Wert haben. Eine Stadt voller Zivies, werden Bomben geworfen oder nicht, wird eine Zivilperson bedenkenlos über den Haufen geballert oder nicht, kann ich mich beim TvT ergeben oder werde ich zu 100% abgeknallt?

  • Ich denke manchmal kann es spielerisch Wertvoll sein, manchmal frei von jeglicher Ethik. Ich denke das kommt auf das Thema an und wie die Mission dieses darstellt und worum es überhaupt geht.


    Ich persönlich würde aber schon die Grenze schon in der Gegenwart ziehen. Zu Hause zu sitzen und Afghanistankonflikt als fiktiver Bundi zu spielen geht noch irgendwo. Reale Gefechte nachzubilden dann nicht mehr. Ich bin selbst kein Fan unserer Schrottarmee und ihrer sinnbefreiten Einsätze, aber das Stumpf in einer ArmA 3 Mission anzuschneiden ist würdelos. Völlig egal auf welcher Seite man spielt. Wie würdet ihr euch fühlen wenn ihr dabei gewesen währt und das ernsthaft ein paar weltfremde Leute möglichst detailgetreu nachbilden würden, weil sie das idealisieren?



    Man sollte sich bei einem Videospiel immer im Klaren sein das man ein Videospiel spielt. Man kann dort Dinge thematisieren und auf die richtige Weise vielleicht auch etwas darüber lehren aber die Grenze zieht sich genau dort wo das Computerspiel aufhört und die Realität anfängt. Nämlich bei dem Ausmaß an Gewalt und dessen Folge. Und diese Folgen werden in den meisten Spielen nur absolut oberflächlich und lächerlich abgehandelt, so wie das auch in Actionfilmen der Fall ist.



    Wer schon mal einen Menschen hat qualvoll und gewaltsam sterben sehen weiß wie diese schreien und quietschten, klingt nicht viel anders als die betäubungslose Schlachtung eines Schweines. Und derartige Schreie habe ich noch in keinem Videospiel gehört, oder auch nur ansatzweise eine glaubwürdige Reaktion auf Schmerz außerhalb von kleinen Cutszenes. Wenn man nur ArmA spielt weiß man einen Scheiß über solche Dinge und allein aus Respekt der Menschen die aus so etwas so gut wie immer total kaputt rausgehen sollte man die Thematisierung fiktiv halten. Für ein Spiel reicht das vollkommen, besonders eines das die Dinge so klinisch darstellt wie ArmA 3.



    Ich selbst bin Missionsersteller und ich habe ebenfalls schon Themen aufgegriffen wie den Afghanistankonflikt der Russen oder den Vietnamkrieg. Aber ich würde NIEMALS eine Mission erstellen die ein reales Gefecht nachbilden soll, sondern maximal die Umstände Thematisiert (z.B. Asynchron, Schwieriges Terrain, schlechte Ausrüstung). Da hört es bei mir vollkommen auf. Es würde sich für mich nicht nur falsch anfühlen, sondern auch völlig sinnlos. Weil man über die Historie selbst in einem Egoshooter nicht wirklich viel lernen wird und Aktionen in einem Videospiel niemals die Tragweite der Realität erfassen, warum das Ganze also versuchen?



    In den kommenden Missionen in unserem Clan stellen wir Beispielsweise eine Privatarmee dar welche die Möglichkeit hat rücksichtslos Kollateralschäden zu verursachen. Machen wir es uns einfach? Nehmen wir die Konsequenzen in kommenden Missionen in kauf?


    Solche Fragen kann man als Missionsersteller meiner Meinung nach ruhig thematisieren. Aber Blackwater Einsätze nachzustellen in denen die Jungs mal wieder über zahlreiche Zivilisten drüber fahren weil sie es Eilig haben ist ethisch völlig unvereinbar. So empfinde ich zumindest.


    Ich halte also auch Missionen wie „Zero Dark Thirty“ für völlig unangebracht, zumal bis heute kein Schwein wirklich sagen kann welchen unbewaffneten alten Mann die Amerikaner damals in der Nacht in die Fresse geschossen haben.



    Ich komme auch langsam in das Alter wo ich mir Gedanken über Nachwuchs mache. Und ich würde meinen Kindern ganz sicher nicht erlauben eine solche ArmA Mission zu spielen die „Zero Dark Thirty“ darstellt oder gar das Karfreitagsgefecht.



    Zum Abschluss möchte ich natürlich auch noch sagen dass die Grenze Definitiv verschwommen ist und dass es auf die Art der Darstellung innerhalb einer Medie geht. Das ich aber ganz klar dagegen bin so etwas zu kreieren wie „Schwarzer Freitag“ und dann auch noch Geschmacklos ein YouTube Video von einem ZDF Bericht dazu zu packen wie es der Ersteller getan hat. Ich finde es zwar gut das Spiele mittlerweile versuchen aus der „primitiven Schublade“ zu entfliehen und Versuche starten wie „Spec-Ops: The Line“ oder „This War of Mine“. Aber es gibt Grenzen und besonders ArmA sollte diese nicht auf Geschmacklose Art und Weise überschreiten (was das Grundspiel auch nicht tut, diverse Missionmaker aber schon).

  • @Himmuguegeli
    Gefällt mir gut, was du da geschrieben hast. Ich möchte gerne noch einen weiteres Aspekt in die Diskussion einbringen, weil ich's ja mit meinem "moralischen Kompass" hab (steht ja oben schon).


    Wer reale Konflikte nachstellen will oder eigene Missionen in einen solchen Rahmen stellt sollte sich vielleicht auch mal mit den Konflikten etwas intensiver auseinandersetzen als das klassische Klischee "wir sind die Guten und alle anderen sind die Bösen". Um bei dem Beispiel Bundeswehr in Afghanistan zu bleiben, da ist ja ziemlich klar, das die die guten deutschen Soldaten gegen die bösen Taliban kämpfen, ne?
    Wer gerne bei diesem Denkmuster bleiben möchte, sollte an dieser Stelle aufhören, diesen Beitrag weiter zu lesen.


    Was passiert jetzt, wenn die "Guten" plötzlich Dinge tun, die niemand unter welchen Umständen auch immer noch gutheißen kann? Sagen wir mal sowas wie

    Zitat

    Eines der fünf Fotos zeigt einen deutschen Soldaten, der mit der rechten Hand stolz einen Totenschädel hochhält. (...) Das fünfte Foto zeigt einen Soldaten mit entblößtem Penis in der linken Hand, der gleichzeitig den Schädel mit der rechten Hand an sein Glied heranführt.

    DAS also sind also die "Guten".


    Okay, schauen wir mal, wie böse die "Bösen" sind. Über Afghanistan ist ja bekannt, dass da extrem viel Pflanzen angebaut werden, die zur Produktion von Betäubungsmitteln verwendet werden. Ich müsste jetzt nachschauen, um da belastbare Zahlen in Relation zum Weltmarkt zu liefern, aber ich denke, grundsätzlich wird mir da keiner groß widersprechen. Na das passt doch mal, die Bösen bauen Drogen an und finanzieren sich dadurch.... Oder ist das Drogenproblem erst wirklich aufgetaucht, als die bösen Taliban gar nicht mehr die Kontrolle über das Land hatten? Und warum ist das so? Vielleicht hatten die Taliban (extremistisch religiös) den Anbau von Drogen eventuell unter Todesstrafe gestellt?


    Aktuelleres Beispiel Syrien:
    Allen ist ja wohl klar, dass der ISIS ganz fies ist und wir (also der "Westen" im allgemeinen) unbedingt mal Truppen nach Syrien schicken sollte. Und am besten kämpfen wir dann wieder auf der Seite der "Guten". Also ich hab mich nicht so super intensiv mit Syrien beschäftigt, aber wenn ich das richtig zusammen kriege gibt es da 5 oder 6 verschiedene "Fraktionen", die alle unterschiedliche Ziele haben und von denen einige als "Terrororganisation" bezeichnet werden. Und auf welcher Seite kämpfen wir dann? Vor so einem Hintergrund macht sich eine entsprechende Mission bestimmt richtig gut. Apropos ISIS, hier gibt's ja auch im Off-Topic ne schöne Diskussion zum Thema Saudi Arabien. Das sind übrigens die, denen KMW, Rheinmetall und Co. gerne große Rüstungsgüter verkaufen würden. Weil die sind ja die Guten! Und einen Nachbrenner noch: der ISIS ist (mal wieder) eine schöne hausgemachte Nummer und wird von ehemaligen hochrangigen Offizieren der Irakischen Armee geführt ;-) Ist wahrscheinlich nur Zufall, dass die USA keine Exit-Strategie nach ihren Einmarsch im Irak hatten.


    Worum es geht: aktuelle Konflikte sind scheiße kompliziert. Ich bin dagegen, es sich einfach zu machen und virtuell die Bundeswehr einfach mal irgendwo einmarschieren zu lassen und die "Bösen" mal ordentlich zu verkloppen.

  • Ich sag mal: Die Gedanken sind frei.


    Die Onlinecommunity hat sich ja bereits auf Einschränkungen verständigt (Verletzungen), ich muss allerdings sagen, dass sehr viele Missionen eine greifbare Langeweile versprühen, was die Hintergrundgeschichte angeht. Bei einigen kann man sofort erkennen, dass für sie dieses Thema nur ein "Muss-ja" ist, andere wiederum bringen ein Minimum an Kreativität mit, bei dem der 371. Aufmarsch gegen Russen geprobt wird.


    Ja, ich bin dafür, dass alles was auch möglich ist, ausprobiert wird. Und zwar mit dem entsprechenden Rollenspiel und den spontanen Ideen der Mitspieler selbst. Bis zur Grenze. Denn alle, die davon in irgendeiner Weise negativ berührt sind oder sonstwelche Vorbehalte haben, müssen nicht teilnehmen. Ich kenne keinen Clan mit Spielzwang zu seinen Events.


    Kommt immer drauf an wie man selbst oder wie der Clan ausgerichtet ist. Außerdem ist es auch schwierig immer total interessante und spannende Szenarien zu entwickeln. Da sind mir dann auch Szenrien lieber die eher "langweilig" sind als Sachen bei denen man das Gefühl hat das sie von einem Vierzehnjährigen geschrieben sind. Wenn es eine Hintergrundgeschichte gibt, dann muss sie für mich nur in sich selbst schlüssig sein. Das ist dann auch übrigens für mich ein Anspruch den ich an jede Fiktion habe, egal ob ihn Büchern, Filmen oder Videospielen. Allgemein gesprochen bin ich auch was Roleplay in Spielen wie ArmA 3 angeht immer eher peinlich berührt. Enstprechend bin ich auch in einem Clan der mit Roleplay eigentlich nichts am Hut hat und bei dem Immersion eher aus der taktischen Spielweise entsteht.


    Jeden Mittwoch machen wir immer eine "kleinere" Mission (ca- 15-25 Spieler). Da übernehmeich öfters mal den Zeus und in einer Mission musste ich für einige Momente einen Dorfbewohner auf Zargabad spielen. Letztendlich hat die Figur nur wenn man will als Questgeber funktioniert und hatte sonst keine weitere Funktion mehr. In so Situationen finde ich fast nichts peinlich als wenn ein Zeus dann einen schlechten Akzent aufsetzt und Dummfug labert.