f) Im engen Zusammenhang mit den vorstehenden Erwägungen kann ich aus Erfahrung berichten, dass es unter Zugrundelegung von ausreichend Speicherplatz (was jedoch jedermann immer leichter fallen sollte), zeiteffizienter und weniger fehleranfällig ist, sämtliche in Nutzung befindliche Modsets diverser Gemeinschaften von vornherein zu separieren und separat zu updaten. Dieser Grundsatz gilt umso mehr, je mehr Modsets in Nutzung sind bzw. zum Abruf einsatzbereit gehalten werden. Mit einer zu Beginn angelegten zweckmäßigen Ordnerstruktur ist das Hinzufügen, Aktualisieren und Entfernen ganzer Modsets eine Leichtigkeit. Updates können zweckmäßig meist im Hintergrund während anderer Arbeitsprozesse oder nachts erfolgen. Zudem gilt, dass insb. größere Mods tendenziell seltener größere Updates erhalten, als kleinere Mods. Eine Umbenennung der Modordner unterstützt die Zweckmäßigkeit dieser Methode noch und lässt die in verschiedenen Gemeinschaften genutzten Mods besser voneinander unterscheiden. Ich selbst praktiziere dies, seitdem ich während einer längeren Phase mehrmals wöchentlich up- und downgraden musste und trenne seitdem strikt. Dass freilich nicht in jeder Region schnelle Internetverbindungen verfügbar sind, sollte bekannt sein. Die Tendenz geht jedoch auch hier hin zum weiteren Ausbau und nicht hin zur Kapazitätsverknappung.
Als Annex sei darauf hingewiesen, dass für erstmalige bzw. seltene gemeinsame Einsätze nicht zwingend die größten verfügbaren Mods einsatzbereit gehalten werden müssen. Gemeinsame, insb. seltene gemeinsame Einsätze sind auch ohne RHS und CUP gut umsetzbar. Dies betrifft jedoch genau genommen nicht die Zweckmäßigkeit von Umbenennungen.
g) Ebenfalls hingewiesen wurde bereits darauf, wenn eine Gemeinschaft verschiedene eigene Mod-Kompositionen zusammenstellt (die vorher eingeholte Zustimmung des Berechtigten vorausgesetzt). Was bei originär mitgelieferten fakultativ nutzbaren Mod-Bestandteilen von der breiten Masse als sachlich gerechtfertigt angesehen wird, scheint bei individuellen Anpassungen als Unsitte, ja gar aus "protektionistischen Gründen" aufgestellte "Hürde" angesehen zu werden. Was bei kleineren Config-Anpassungen beginnen kann, kann in zahlreichen zur ausschließlich internen Nutzung bestimmten, geschaffenen Mods münden. Übergänge sind fließend, eine Be- und ggf. Umbenennung von Modordnern drängt sich als sachlich geboten auf.
h) Ein weiterer Grund für eine Umbenennung (hier: Kürzung) könnte darin liegen, dass Modsetmanagementmethoden genutzt werden, welche die zulässige Zeichenanzahl in einem Modstring beschränken. So jedenfalls argumentierte einst ein Modmanager, welcher über einen sehr langen Zeitraum immer wieder sein technisches Verständnis unter Beweis stellte. Ich selbst vermag dies gar nicht beurteilen, unter Zugrundelegung der Richtigkeit sollte sich jedoch auch hier die sachliche Gebotenheit jedermann aufdrängen.
i) Mit ein wenig Kreativität lassen sich problemlos noch weitere Überlegungen anstellen. Ein Grund könnte auch Ästhetik bzw. Leserlichkeit sein. Ein unnötig langer, im sog. Leetspeak geschriebener Modname verursacht hoffentlich nicht nur bei mir Augenkrebs. Es stellt sich, beispielhaft, auch die Frage, warum TFAR originär mit @task_force_radio bezeichnet und so ausgeteilt wird, wenn es ein simples TFR ebenfalls getan hätte, zumal die Nutzung eindeutiger Abkürzung sich aus überzeugenden Gründen überwiegend als gute Praxis durchgesetzt hat. Selbstverständlich ist aber die Abgrenzung von "unnötig" zu "leserlich" fließend und hochgradig súbjektiv.
j) Eine spontane Überlegung ist auch, dass eine Gemeinschaft schlichtweg kein Interesse an Kooperationen hat, zumindest nicht mit einem intern genutzten Modset, und deshalb jedenfalls überhaupt keinerlei Gründe gegen eine Umbenennung nach Belieben spricht. Ein namentliches, wenn auch gescheitertes Beispiel habe ich mit acegaming erwähnt. Es gibt jedoch, wie erwähnt, auch weitere Gemeinschaften, welche so gut wie nicht kooperieren. Aus welchen Gründen auch immer, spielt hier insoweit keine Rolle.
k) Schließlich kann auch Unwissenheit hinsichtlich des mit einer Umbenennung einhergehenden Mehraufwands Grund für eben eine solche sein.
l) Diese Erwägungen vorerst abschließend sei darauf hingewiesen, dass es eine weniger bedeutsame Frage ist, aus welchem Grund oder aus welchen Gründen eine Gemeinschaft ihre Modordner umbenennt. Bedeutsamer ist anstelle dessen eher die Frage nach der individuellen Bewertung der Erforderlichkeit, m.a.W. ob eine Umbenennung unnötig oder eben sachlich gerechtfertigt ist. Gerade dies wird jedoch oftmals anhand subjektiver und keinesfalls immer objektiven Maßstäbe beurteilt. Häufig tritt auch eine Gemengelage aus wenig überzeugenden bis hin zu durchaus überzeugenden Gründen auf. Eine zentrale Rolle bei der Abwägung spielt die Bedeutung einer Kooperation allgemein oder mit einer speziellen Gemeinschaft für eine Gemeinschaft, insb. wenn für eine erstmalige gemeinsame Kooperation mit einer bis dato unbekannten Gemeinschaft seit Jahren intern etablierte Modordnernamen umgestellt werden sollen, obwohl keinesfalls absehbar ist, dass sich eine längerfristige Kooperation entwickelt. Wenn man nur einmal bis selten bei vielen verschiedenen Gemeinschaft teilnimmt, erleichtern originäre Modordnernamen die Zusammenarbeit. In dem Zusammenhang sei aber die rhetorische Frage erlaubt, ob es nicht nachhaltiger, effizienter und wirkungsvoller ist, einige wenige, dafür aber intensive Kooperationen zu pflegen, anstatt überall und nirgends aufzuschlagen.
Und, wenn ich als Technik-Laie obige Erwägungen zustande bekomme, so frage ich mich, welche sachlichen und auf Erfahrungen basierende Überlegungen technisch versierte Administratoren erst haben. Mit Ausnahme der Erwägungen, die ich ausdrücklich durch meine Erfahrung empirisch belegen kann, nochmals ausdrücklich der Hinweis (Achtung, noch ein Zaunpfahl!) ... obwohl es sich jedermann aufdrängen sollte ... dass nicht jede Erwägung meine Überzeugung widerspiegeln muss.
Hinzu kommt, dass niemand ernsthaft erwarten sollte, dass sich die Lage kurzfristig ohne Vorbringen sachlich weit durchgreifender Argumente verändern wird. Denn: Es hat schon seinen Grund, warum es so ist, wie es ist. Kooperationen bilden nach wie vor nicht den Regelmissionsbetrieb der Gemeinschaften und werden dies auch weiterhin nicht (sollten sie IMHO auch nicht, sondern sollten stattdessen als dies als bereichernde Ergänzung ihres eigenen Wirkens betrachten). Demgegenüber gibt es selbstverständlich trotzdem Gruppen, welche gemeinsam zusammenarbeiten und auch gemeinsame Modsets nutzen; man nennt diese Kooperationsform zumeist Gemeinschaft.
2. Zum Appell
Nach eingehender Auseinandersetzung mit der Sachfrage noch ein paar Worte zum Appell. Die konkludente Forderung, eine Umbenennung communityweit zu unterlassen ähnelt einer - hypothetischen - korrespondierenden Forderung, eine Umbenennung gerade vorzunehmen. Dabei muss ich die Frage aufwerfen: Welches subjektive Recht sollte jemand haben, dies von einem Dritten - und eben häufig auch Unbekannten - einseitig zu fordern. Selbstverständlich kann eine Entscheidung darüber nur im Konsens aller Beteiligten erfolgen.
D. Fazit
Im Gegenzug zu manch anderem bin ich der Überzeugung, dass jede Gemeinschaft im Einzelfall nach wertender Gesamtbetrachtung und Prognose der Erfolgsaussichten einer Kooperation die für sich richtige Entscheidung trifft. Aber auch das ist eine Binse, denn das ist alltägliche Praxis. Daher gilt zwangsläufig aber auch: Während von einer kooperationswilligen Gemeinschaft Anstrengungen für eine Kooperation mit einer nicht nur kleinen Gemeinschaft für zweckmäßig, gar gewinnbringend erachtet werden, wird gerade dies für einzelne und wahrscheinlich nie wiederkehrende Freelancer, welche keinen längerfristigen Beitrag leisten und also auch nicht zum Erfolg einer Gemeinschaft nachhaltig beitragen, anders bewertet. Es ist nicht grundlos so, wie es ist.
In Anbetracht der Uhrzeit vermag ich nicht auszuschließen, dass möglicherweise einige gedankliche Fehlüberlegungen in den Erwägungen zur Sache eingeflossen sind. Fühle man sich frei, diese zu beanstanden.
Der Gewinn dieser Debatte hinsichtlich der Sachfrage kann IMHO nicht darin liegen, andere zu bekehren oder es auch nur zu versuchen, sondern nur die Zweckmäßigkeit aufzuzeigen zu überprüfen, ob die eigene gemeinschaftsinterne Umbenennung geboten ist - oder eben nicht.
Alsdann.
PS: Forum schon wieder gesprengt. Eine Kapazitätserweiterung wäre nicht verkehrt.